Es blüht bunter denn je

Gabi Walter-Reichelt, Fachbereichsleiterin Gebäudemanagement, freut sich über die Blumenwiesen am Landratsamt. Foto: Kreisverwaltung

Kreis startet rund ums Landratsamt mit Pflanz- und Pflegemaßnahmen

Kreis Groß-Gerau – Die bunten Blumenwiesen am Landratsamt erwecken in diesem Frühsommer Aufsehen. Sie sind aber nicht nur Blickfang und Quell der Freude für Passant*innen, sondern sie gehören zur Umsetzung eines Kreistagsbeschlusses, die biologische Vielfalt an den kreiseigenen Liegenschaften zu erhalten und zu fördern. Das Gebäudemanagement des Kreises kümmert sich um die notwendigen Konzepte für die Freiflächen an den Kreisliegenschaften und ist hocherfreut über die ersten Ergebnisse, wie Fachbereichsleiterin Gabi Walter-Reichelt sagt.

So wurden am Landratsamt in der Wilhelm-Seipp-Straße in diesem Jahr die Flächen um die Sitzungssäle wenig gemäht, mit Ausnahme der nah am Weg befindlichen Bankette (um Samenflug in die Pflasterfugen zu vermeiden). Der Erfolg: Hier blüht es bereits bunter denn je. Die Flächen sollen im Lauf der Jahre zu immer mehr Artenreichtum und Krautanteil entwickelt werden. Die Zonen am Wasserbrunnen werden in diesem Jahr alternierend gemäht. Es ergeben sich dadurch Rückzugsräume und verschiedene Stadien von Wiesenanteilen und blühenden Kräutern. Sehr schön war in diesem Jahr der blaue Wiesensalbei zu sehen.

Die Umstellung der Pflege wirkt auch an anderen Stellen deutlich sichtbar: Im vergangenen Jahr wurden auf Teilflächen größerer Wiesenflächen, etwa in Richtung Martin-Buber-Schule am Parkplatz, die Pflanzen länger stehengelassen. So kamen diese zur Samenreife und blühen 2021 verstärkt. Höherstehende Krautstrukturen (verholzte Stängel) sind unter anderem Rückzugs- und Überwinterungszonen für Insekten. Zusammen mit Flächen der Stadt summieren sich die Teilflächen in Kreisbesitz zu Trittsteinbiotopen in der Lebensraumvernetzung, wie die Landschaftsarchitektin Andrea Sliwka es beschreibt.

Zu den aktuellen Maßnahmen gehört auch die Anpflanzung bienenfreundlicher mehrjähriger Präriestauden und Schattenstauden am Verwaltungsgebäude Wilhelm-Seipp-Straße 9. In der Kurve am Europaring blüht gerade eine bunte einjährige Sommerblumenmischung in einem Bereich, der in den nächsten Jahren baulich noch verändert wird. Die Mischung enthält bis zu 40 Blumenarten und Sorten, darunter auch heimische sowie typische Bauerngarten- und Feldrainarten wie Bienenweide, Natternkopf, Drachenkopf, Buschwinden, Mohn, Blauer Lein, Kornblume oder Sonnenblumen. Sie wandelt übers Jahr hinweg ihre Blühaspekte: Sie bietet ab dem Hochsommer, wenn Insekten nur noch wenig blühende Pflanzen im Stadtgebiet finden, Trachtpflanzen bis zum Herbst. Über Winter bleibt sie als Winterfutter für die Vögel stehen. Sie dient Insekten und den Bienen als Nahrungsquelle und Trachtpflanzen.

Das Gebäudemanagement des Kreises bereitet neben den beschriebenen kurzfristigen (Pflege-)Maßnahmen rund ums Landratsamt aktuell weitere nachhaltige und großflächige Biotopentwicklungs- und Biodiversitätskonzepte vor. Auch in den kommenden Jahren und auch an Schulliegenschaften soll die Strategie greifen, Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu schaffen und zu erhalten.

ggr

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