Zahlreiche Baustellen im Lilien-Kader

Wer von den Spielern, die hier nach einem Tor gegen den VfL Bochum jubeln, wird auch kommende Saison für die Lilien spielen? Foto: Arthur Schönbein

Höhn geht – Auch Platte und Herrmann vor dem Abschied

Vergangene Woche wurde bekannt, dass Immanuel Höhn nach fünf Jahren den SV Darmstadt 98 verlässt. Auch bei Felix Platte und Patrick Herrmann stehen die Zeichen auf Abschied. Torjäger Serdar Dursun kann bekanntlich ablösefrei wechseln, und auch sonst gibt es im Kader der Lilien noch einige Baustellen.

Bei den Neuzugängen gibt es noch nichts zu vermelden, wenn man mal Thomas Isherwood ausklammert. Der schwedische Innenverteidiger kam in der Winterpause – als Vorgriff für die kommende Saison, wie es bei seiner Verpflichtung hieß. Damit war damals vor allem gemeint, dass die beiden Innenverteidiger Lukas Mai und Nicolai Rapp Leihspieler mit ungewisser Zukunft sind.

Zwar würde der Verein beide Leihspieler gerne halten. Doch das wird nicht einfach. Bei Rapp ist eine weitere Leihe nicht mehr möglich. Der SV Darmstadt 98 müsste ihn fest von Union Berlin verpflichten. Mai könnte theoretisch noch ein Jahr lang vom FC Bayern München ausgeliehen werden. Die Frage ist, ob der U21-Nationalspieler den nächsten Schritt in seiner Karriere womöglich bei einem Verein unternimmt, der höher steht als die Lilien. Während Mai kürzlich erklärte, dass er sich alle Optionen offenhalte, hat Rapp mehrfach betont, wie wohl er sich bei den Lilien fühlt.

Personal für Innenverteidigung ist knapp

Größter wird der Handlungsbedarf in der Innenverteidigung durch den Abgang Höhns. Verein und Spieler werden die Zusammenarbeit nach Vertragsende im Sommer nicht fortsetzen. Bleiben für die Innenverteidigung derzeit neben Isherwood, der verletzungsbedingt bislang kein Zweitliga-Spiel bestritten hat, noch Patric Pfeiffer, der gerade verletzt ist, und Mathias Wittek, dessen Kontrakt sich mit dem Klassenerhalt um ein Jahr verlängert, über dessen Leistungsstand nach eineinhalb Jahren Verletzungspause aber auch noch Unklarheit herrscht.

Auf Trennung stehen die Zeichen derzeit auch bei Rechtsverteidiger Herrmann und Angreifer Platte, auch wenn das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Herrmann (33) ist derzeit nicht mehr Stammspieler, wenn es eine jüngere, preisgünstige Alternative für seine Position gibt, würde der Verein zugreifen. Platte (25) ist allgemein sehr verletzungsanfällig, auch wenn er in dieser Saison zumindest von schweren Verletzungen verschont blieb. Mit zwei Treffern in 21 Liga-Einsätzen ist seine Bilanz jedoch recht überschaubar.

Dursun noch nicht abgeschrieben – Verein plant zweigleisig

Der Sturm ist neben der Innenverteidigung die spannendste Position bei der Kaderplanung. Nach wie vor nicht abgeschrieben ist Torjäger Dursun. Anfang und Sportchef Carsten Wehlmann betonen immer wieder seinen Wert für Verein und Mannschaft, stellen aber auch klar, dass Dursun auch vom offensiv ausgerichteten Spiel der Lilien profitiert. „Wenn sich die Möglichkeit ergibt, werden wir alles tun, um Serdar zu halten“, sagt Wehlmann, räumt aber auch ein: „Trotzdem müssen wir uns auch für den Fall aufstellen, dass Serdar den Verein verlässt.“

Gerade mit Blick auf den Sturm hatte auch Präsident Rüdiger Fritsch die sportliche Leitung in die Pflicht genommen und auf die guten Griffe der vergangenen Jahre verwiesen. „Wir hatten einen Dominik Stroh-Engel, dann kam ein Sandro Wagner, dann ein Serdar Dursun – bei allen konnte man die Entwicklung nicht voraussehen“, hatte Fritsch dem Online-Magazin Lilienblog in einem Interview gesagt. „Auch wenn das sicher nicht immer einfach ist: Das ist die Aufgabe einer sportlichen Leitung, entsprechend neue Spieler zu finden.“

Von Stephan Köhnlein

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