„Wirklich stabil“ – SV Darmstadt 98 trotzt Corona

Lilienpräsident Rüdiger Fritsch, nachdenklich beim Auswärtsspiel in Hamburg. Archiv-Foto: Arthur Schönbein

Lilien-Präsident Rüdiger Fritsch zieht Bilanz der abgelaufenen Saison

Zum Abschluss der Saison hat Präsident Rüdiger Fritsch eine positive Bilanz für den SV Darmstadt 98 gezogen. Und auch wenn die Zukunft wegen der Folgen der Corona-Krise nicht komplett rosig aussieht, gab sich der Präsident zuversichtlich.

Rückblickend auf die abgelaufene Saison mit Rang fünf lobte Fritsch die Arbeit des scheidenden Trainers Dimitrios Grammozis und dessen Teams. Trotz der früh feststehenden Trennung hätten die Trainer sich absolut professionell verhalten, was nicht selbstverständlich gewesen sei. Dass Grammozis den angebotenen Einjahresvertrag nicht angenommen habe, sei seine eigene Entscheidung gewesen. Rechtfertigungsdruck sehe er deswegen nicht.

Bis zu vier Millionen Euro weniger im Etat

Für die kommenden Jahre erwartet Fritsch schwerwiegende Folgen der Coronavirus-Pandemie für den Fußball. „Corona ist noch lange nicht vorbei“, sagte Fritsch. Niedrigere TV-Erlöse, fehlende Zuschauereinnahmen und sinkende Sponsoreneinnahmen führten dazu, dass ein Zweitligist wie der SV Darmstadt 98 in den kommenden Jahren 2,5 bis 4 Millionen Euro weniger im Etat habe.

Vor diesem Hintergrund müsse man beim größten Etatposten ansetzen, den Ausgaben für Gehälter und Beraterhonorare. Man habe in den vergangenen Jahren Rücklagen gebildet, auf die der Verein in der kommenden Saison zurückgreifen könne, um Lücken im Etat zu schließen. „Wir sind wirklich sehr stabil, und wir sind zukunftsfähig“, sagte Fritsch.

Abriss der alten Haupttribüne im August

Fritsch trat zudem Berichten entgegen, wonach die neue Haupttribüne deutlich teurer werde als geplant. Der SV Darmstadt 98 bewege sich weiterhin in einem Kostenkorridor von 22 bis 25 Millionen Euro, habe aber „rein vorsorglich“ weitere Finanzierungsmöglichkeiten gesichert.

Der Abriss sei für August geplant. Für die neue Saison ist laut DFL-Präsidiumsmitglied Fritsch als Starttermin der 11. September angepeilt. „Die alte Haupttribüne erlebt kein Heimspiel mehr“, sagte er. Fertig soll der Neubau im Sommer 2022 sein.

Verein erwartet Geisterspiele bis zum Jahresende

Zum Start der neuen Saison sollen auch die letzten Arbeiten an der Infrastruktur der Gegengerade abgeschlossen sein. Doch wann wieder Fans ins Stadion dürfen, ist noch völlig offen. „Wir haben geplant, hoffentlich zu konservativ, dass wir bis zum Ende des Jahres keinen einzigen Zuschauer gegen Geld hier reinlassen dürfen“, sagte Fritsch. „Alles, was vorher passiert, wäre gut.“

Von Stephan Köhnlein

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