Wie die Eintracht in München gewann

24.01.2020, xjhx, Fussball 1.Bundesliga, Borussia Dortmund - 1.FC Koeln emspor, v.l. DAZN Moderator Jan Age Fjoertoft (DFL/DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS as IMAGE SEQUENCES and/or QUASI-VIDEO)

Schur und Fjörtoft sorgten vor 20 Jahren für den 2:1-Sieg in München

Wenn die Gegenwart trist ist, hilft manchmal ein Blick in die Vergangenheit. Gerade hat Eintracht Frankfurt wieder einmal in München verloren – mit 0:5 ziemlich deftig. Überhaupt gelang in den vergangenen 43 Jahren nur ein Sieg, und der liegt mittlerweile auch schon zwei Jahrzehnte zurück. Wie das damals funktionierte und wieso das doch kein gutes Omen war:

Münchner Olympiastadion, November 2000: Die Eintracht wird von Felix Magath trainiert, bei Bayern steht Ottmar Hitzfeld an der Seitenlinie. So richtig gut läuft es in der Saison nicht für die Münchner, nach zwölf Spieltagen haben sie bereits viermal verloren. Die Eintracht steht zwar wegen ihrer guten Heimbilanz in der oberen Tabellenhälfte, hat aber auswärts bereits erst einen Punkt geholt.

Fjörtoft sorgt für den Höhepunkt

Standesgemäß geht der Rekordmeister nach 13 Minuten durch ein Tor von Paulo Sergio in Führung und ist in der Folge auch dem 2:0 näher. Eintracht-Keeper Dirk Heinen hält sein Team im Spiel. Etwas überraschend gelingt Alexander Schur in der 38. Minute jedoch der Ausgleich. Der Torschütze erinnert sich: „Der Ball war lange unterwegs, mein Kopfball hatte nicht viel Druck. Oliver Kahn dachte, er kriegt ihn noch, stand aber etwas weit hinten und hat das Leder erst im Netz berührt.“

Und es kam noch besser: In der 63. Minute schläft der eingewechselte Uwe Bindewald auf der rechten Außenbahn den Ball nach vorne, Thomas Reichenberger verlängert per Kopf, Horst Heldt leitet das Leder gefühlvoll in den Lauf von Jan Aage Fjörtoft, der den etwa sechs Meter vor seinem Tor stehenden Kahn mit einem sanften Heber von der Strafraumgrenze überrascht. Es war zugleich der Endstand.

Saison ohne Happy End für die Eintracht

Fjörtoft, der nie mit Superlativen geizt, sprach damals vom „Höhepunkt in meiner Karriere“ und heute immerhin noch von „einem besonderen Tag“. Während Bayern-Keeper Kahn angesichts der fünften Niederlage nach dem Spiel sarkastisch davon sprach, dass man den Spielbetrieb einstellen sollte und die Meisterschaft gelaufen sei, rückt die Eintracht auf Rang fünf.

Doch die Spielzeit sollte für beide Teams noch eine ganz andere Wendung nehmen. Die Bayern holten sich in einem Herzschlagfinale im Fernduell mit Schalke 04 die Meisterschaft. Die Eintracht musste absteigen.

Von Stephan Köhnlein

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