Westbau verändert sein Gesicht

Die Dimension des Kulturturms an der LBS in Groß-Gerau lässt sich sowohl von innen als auch von außen bereits gut ermessen.   Fotos: Kreisverwaltung

Sanierung der Luise-Büchner-Schule geht voran

Kreis Groß-Gerau – Schulsanierungen gehören zum normalen Geschäft im Kreis Groß-Gerau. Was seit dem Jahr 2018 an der Luise-Büchner-Schule in Groß-Gerau läuft, ist allerdings schon als besonderes Projekt zu bezeichnen: Das Mittelstufengymnasium wird umfassend saniert und erhält dabei im Zentrum zugleich ein neues Gesicht: Der „Kulturturm“ entsteht dort, wo bisher die Caféteria war. Das Konzept dafür ist gemeinsam mit der Schule mit musischem Schwerpunkt entwickelt worden, wie auch die gesamte Sanierungsplanung mit der Schulgemeinde besprochen ist. Auf den Etagen des Kulturturms gibt es Platz für die Bibliothek sowie für Sitzecken und Rückzugsräume zum gemeinsamen Lernen in Kleingruppen. Im Erdgeschoss entsteht eine Aula mit der Möglichkeit für Proben und Musikaufführungen.

Der Kulturturm mit seinem kleinen Amphitheater, dessen Rohbau fertig ist, ist Teil des Westbaus. Dieses Gebäude wird komplett mit Passivhauselementen energetisch saniert. Es enthält eine entsprechende Außendämmung, alle Fenster werden mit Fensterbänken und Raffstores erneuert. Die neue Fassade, in die Nistkästen für Mauersegler und Fledermäuse integriert wurden, ist bereits gut zu erkennen.

Beim Baustellenrundgang weisen Ralph Kuhn vom Gebäudemanagement des Kreises und Architekt Stephan Kohn vom Büro Eßmann Gärtner Nieper (Darmstadt) auf wesentliche Neuerungen hin: Neue Bandfenster sind anstelle der vorherigen Lochfassade entstanden. „Hier sieht man schön die Lüftertürme“, sagt der Architekt auf der Gebäudeseite Am Römerhof. Im Rahmen der Sanierung mit Passivhauselementen erhält das Gebäude auch eine Lüftungsanlage. Künftig ist dank der neuen Anlage eine Nachtlüftung möglich. Das heißt, die Fenster zum viel befahrenen Carl-von-Ossietzky-Ring müssen zum Lüften nicht mehr unbedingt geöffnet werden, sodass auch die Lärmbelastung in den Klassenzimmern sinken wird.

In Ost-West-Richtung ist im Westbau ein neuer dreigeschossiger Flur vor den Unterrichtsräumen gebaut worden. „Natürlich sehen wir in Corona-Zeiten auch weitere Handwaschbecken vor“, betonen Stephan Kohn und Ralph Kuhn. Im Erdgeschoss findet sich nun die Lehrküche – „mit optionalem Terrassenanbau“, so Kohn –, die vorher im ersten Stock des Westbaus lag. Auch ein Kiosk ist wieder ins Raumangebot integriert. Alte Pausenhalle und Pausengang sind verschwunden. Zu den Bauarbeiten zählen natürlich auch Arbeiten an der Haustechnik, Brandschutzmaßnahmen oder die barrierefreie Erneuerung der WC-Anlagen.

Die investiven Gesamtkosten an der Luise-Büchner-Schule belaufen sich laut Planung auf rund 21,6 Millionen Euro, wovon Fördermittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) I von rund 8,3 Millionen für den Westbau sind. Die Corona-Pandemie hat sich auf die Abläufe auf der Baustelle zum Glück nicht ausgewirkt. Eine kleine Zeitverzögerung im zweiten Bauabschnitt lässt sich dadurch wieder ausgleichen, dass zweiter und dritter Abschnitt ab jetzt parallel ausgeführt werden; die Vorarbeiten in den entsprechenden Räumen laufen schon. Damit dies möglich ist, ziehen acht weitere Klassen in eine Containeranlage am Schulgelände um, die während der Sommerferien entsteht. Die bereits existierende Containeranlage dient 14 Klassen als Interimsdomizil.

An der gesamten Schule wird künftig die Barrierefreiheit, unter anderem durch einen neu eingebauten Aufzug, gewährleistet. Bis Ende 2021 soll die Sanierung des Westtrakts vollendet sein. Danach folgt das Verwaltungsgebäude mit dem Nawi-Trakt, das ebenfalls energetisch saniert wird. Dabei wird auch die naturwissenschaftliche Ausstattung komplett modernisiert. Diese Arbeiten dauern laut Plan bis Ende 2022; sie sollen noch in diesem Jahr ausgeschrieben werden.

ggr

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