Wechsel vom Tisch – Dursun trifft wieder

Serdar Dursun mit einer Rabona-Flanke. Fotos: Arthur Schönbein

„Die letzten Wochen waren etwas unruhig“ – Nun volle Konzentration auf die Lilien

Kaum ist ein möglicher Wechsel vom Tisch, da trifft Serdar Dursun wieder. Der Angreifer des SV Darmstadt 98 will sich nun voll auf die Saison mit den Lilien konzentrieren. Dass der Deutsch-Türke, der kommende Woche 29 Jahre alt wird, bleibt, war nach den vergangenen Monaten nicht unbedingt zu erwarten.

Hannover 96, Union Berlin und mehrere türkische Vereine waren als mögliche Interessenten für den Deutsch-Türken gehandelt worden, teilweise waren die Gerüchte vom Spieler selbst oder aus seinem Umfeld befeuert worden. Zuletzt hatten die Lilien dem englischen Zweitligisten Derby County eine Absage erteilt. Dursun wäre nicht unverkäuflich gewesen, wie die Verantwortlichen mehrfach eingeräumt hatten. Doch das Angebot aus England lag zu deutlich unter der Schmerzgrenze des Vereins von etwa 1,5 Millionen Euro.

„Haben immer offen und ehrlich geredet“

„Die letzten Wochen waren etwas unruhig“, räumt Dursun ein. „Deswegen bin ich froh, dass das Thema nun vom Tisch ist und alle Klarheit haben.“ Der Verein habe sich im Sommer fair verhalten. „Wir haben die ganze Zeit offen und ehrlich geredet, es gab auch klare Absprachen“, sagte er. „Deswegen will ich auch gar nicht groß zurückblicken und mich mit der Vergangenheit beschäftigen.“ Stattdessen wolle er sich nun voll auf die Saison mit den Lilien konzentrieren.

Bei aller möglichen Kritik: Auf jeden Fall zugutehalten muss man Dursun, dass er sich in den vergangenen Wochen weder im Training noch in den Spielen hat hängen lassen. Gut gelaunt, engagiert und mannschaftsdienlich hatte er sich präsentiert. Nur mit dem Toreschießen wollte es trotz guter Chancen zunächst nicht klappen.

Rabona-Flanke und Hinterkopf-Tor

Eine Szene aus dem Spiel beim 1. FC Nürnberg verdeutlicht die mentale Stärke Dursuns besonders. Trotz seiner Torflaute und einem 0:1-Rückstand schlug er eine sehenswerte, aber brotlose Rabona-Flanke, bei der das Schussbein hinter dem Standbein gegen den Ball trifft. Und im zweiten Durchgang brach er dann den Torlos-Bann auch auf ganz eigene Art: Mit dem Hinterkopf besorgte er den wichtigen und sehenswerten Ausgleich beim 3:2-Auswärtssieg.

Auf seinen ersten Saisontreffer müssen nach der Länderspielpause jedoch weitere Tore folgen. Denn nur so kann der Deutsch-Türke, der in der vergangenen Spielzeit 16 Ligatore erzielte, noch seinen Traum von einer EM-Teilnahme mit der türkischen Nationalmannschaft am Leben halten.

Von Stephan Köhnlein

Jubel nach dem Tor beim 1. FC Nürnberg.

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