Wasser – Boden – Landwirtschaft

Digitales Fachforum der Ökolandbau Modellregion Süd

Kreis Groß-Gerau – Welchen Beitrag kann die ökologische Landwirtschaft zum Grundwasserschutz in Südhessen leisten? Dieser Frage geht die Ökolandbau Modellregion Süd am Montag, 16. November, von 13.30 bis 17 Uhr in einem digitalen Fachforum nach. Eine Anmeldung zur Teilnahme ist erforderlich.

Neben der Fruchtbarkeit der Böden ist die Verfügbarkeit von sauberem und mengenmäßig ausreichendem Wasser eine Grundvoraussetzung für eine funktionierende Landwirtschaft. Gerade im Hessischen Ried werden Landwirte bei dem Thema Grundwasser jedoch immer häufiger vor Probleme gestellt. Die Ausgangslage in Südhessen ist schwierig, die Nitratbelastung ist auch aufgrund geologischer Merkmale hoch.

„Es geht um die Vorbereitung aller Akteure auf die kommenden Herausforderungen, die nicht zuletzt durch den Klimawandel verschärft werden. Wer fundierte Information von Fachleuten sucht, wer mitgestalten und verbessern will und an Lösungen mitarbeiten möchte, für den ist das Fachforum Wasser – Boden – Landwirtschaft ein wichtiger Termin“, erläutert der Erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer als Gastgeber der digitalen Veranstaltung.

Mit viel Information, Expertenwissen, Gelegenheit für Fragen und Anregung zur Diskussion dreht sich bei der digitalen Veranstaltung alles um den Themenkomplex Wasser, Boden und Landwirtschaft. Der Staatsekretär im Hessischen Umweltministerium, Oliver Conz, wird gemeinsam mit Walter Astheimer das Fachforum eröffnen und in einem Grußwort eine erste Einordnung vornehmen. Mit welchen Strategien und Maßnahmen das Land Hessen derzeit intensiv an der Verbesserung der Wasserqualität arbeitet, erläutert im Anschluss Dr. Astrid Bischoff vom Hessischen Umweltministerium. Der Schutz des Trinkwassers ist auch ein Anliegen der regionalen Wasserversorger. Arnd Allendorf, der beim Wasserversorger Hessenwasser die Abteilung Ressourcenschutz leitet, zeigt die Bedeutung von Grundwasserschutz für die Bevölkerung auf.

Mit diesen Grundlagen vorbereitet, wendet sich der zweite Teil des Forums dann direkt zum möglichen Beitrag des Ökolandbaus zum Grundwasserschutz in Südhessen. Von einer Win-win-Situation, die sich zwischen Ökolandbau und Grundwasserschutz ergeben kann, wird Prof. Dr. Jürgen Heß berichten. Er ist Fachgebietsleiter für den Ökologischen Land- und Pflanzenbau an der Universität Kassel-Witzenhausen.
Am Beispiel des Wasserguts Canitz bei Leipzig wird anschließend Dr. Bernhard Wagner grundwasserschonenden Bio-Anbau vorstellen. Er ist Betriebsleiter des 800 Hektar großen Bioland-Betriebs Wassergut Canitz GmbH, eines Tochterunternehmens der Leipziger Wasserwerke, und wie die anderen Referenten ein vielfach gefragter Experte. Den Bogen zurück zur Lage im Hessischen Ried mit seinen Sonderkulturen wie Spargel und Erdbeeren spannt schließlich Dr. Harald Schaaf. Über Herausforderungen von grundwasserschonendem Anbau solcher Kulturen wird er als ehemaliger Fachgebietsleiter Erneuerbare Energien, Boden und Sekundärrohstoffe beim Landesbetrieb Hessisches Landeslabor berichten.

Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Robert Hermanowski, Geschäftsführer des Forschungsinstituts für den Biologischen Landbau, kurz: FiBL Deutschland. Er wird auch den Austausch und die Diskussion im virtuellen Raum lenken: Ein niederschwelliger Zugang über eine Videokonferenz ermöglicht allen Teilnehmer*innen Kommentare und Fragen. Zudem soll die Veranstaltung aufgezeichnet werden.

Anmelden kann man sich bis Donnerstag, 12. November 2020, direkt beim Projektteam der Ökolandbau Modellregion. Die Geschäftsstelle versendet auf Wunsch das Programm und die Zugangsdaten. Anmeldung per E-Mail an oekomodellregion-sued@ladadi.de.

In einem geschützten Videokonferenzraum können sich alle interessierten Teilnehmer am 16.11. bereits ab 13 Uhr zum technischen Check einfinden. Teilnahme ist kostenfrei.

Auf der Homepage https://www.oekomodellregionen-hessen.de/ gibt es weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Projekt in Südhessen.

ggr

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