Victor Pálsson mit mehr Länder- als Lilien-Spielen

Victor Pálsson, Leistungsträger beim SV Darmstadt 98. Foto Arthur Schönbein

Abstellung des Isländers zur Nationalmannschaft allerdings mit Störgeräuschen

Während seine Teamkollegen beim SV Darmstadt 98 in der Länderspielpause fünf Tage Urlaub bekamen, waren Lukas Mai und Victor Pálsson international unterwegs. Vor allem der Isländer hatte ein straffes Programm.

Drei Spiele innerhalb von sechs Tagen absolvierte Pálsson mit der Nationalmannschaft, am vergangenen Donnerstag kehrte er nach Deutschland zurück, am Freitag dann der Corona-Test an und am Samstag nahm er wieder das Training am Böllenfalltor auf. Weil das Spiel am Sonntag beim VfL Osnabrück abgesagt wurde, bleibt ihm jedoch nun eine Woche länger für Regeneration und Vorbereitung auf die nächste Partie.

Sportlich war der Länderspiel-Trip für Pálsson durchwachsen. Zwar machte Island mit einem 2:1 über Rumänien einen wichtigen Schritt Richtung EM-Qualifikation. In der Nations League gab es allerdings zwei Heimniederlagen gegen Dänemark und Belgien. Damit ist sein Team weiter ohne Punkte Gruppenletzter und rechnerisch in die Liga B abgestiegen. Pálsson stand in allen drei Partien in der Startformation, zunächst als Rechtsverteidiger, gegen Belgien sogar im defensiven Mittelfeld, wo er auch bei den Lilien seine Stammposition hat.

Auch aus Sicht des Vereins verlief der Nationalmannschafts-Trip des 29-Jährigen nicht ganz reibungslos. Zunächst hatte der Verband auf eine frühe Abstellung Pálssons beharrt, sodass er beim Auswärtsspiel gegen Nürnberg (3:2) fehlte. Nach einem Corona-Fall im isländischen Stab blieb man dann lange ohne Nachricht über Pálsson.

Wer muss für Victor Pálsson weichen?

Fünf Länderspiele hat Pálsson diese Saison bereits bestritten, nur zwei Partien für die Lilien: im Pokal gegen Magdeburg und in der Liga gegen Regensburg. In Sandhausen hatte er noch gesperrt gefehlt. Nun soll die dritte Partie am Samstag im Heimspiel gegen FC St. Pauli (13.30 Uhr) folgen. Mit dem Gegner hat er gute Erfahrungen: Vergangene Saison traf der defensive Mittelfeldspieler sowohl im Hin- wie auch im Rückspiel.

Für Trainer Markus Anfang erhöht die Rückkehr des Isländers die Optionen – für einen Defensivspieler bedeutet das einen Platz auf der Bank. Es ist davon auszugehen, dass Pálsson wieder seine Stammposition im defensiven Mittelfeld einnehmen wird. Dort hatte in Nürnberg Nicolai Rapp gut gespielt und kurz vor Schluss das Siegtor geköpft. Sollte Rapp in die Innenverteidigung zurückgezogen werden, müssten dort entweder U21-Nationalspieler Lukas Mai oder Routinier Immanuel Höhn weichen, die in Nürnberg jedoch ebenfalls beide ordentlich gespielt hatten.

Von Stephan Köhnlein

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