Victor Pálsson lobt einzigartigen Teamgeist in Darmstadt

Bedauern über Abgang von Trainer und Mitspielern

Victor Pálsson spricht sehr gut Deutsch. Nur wenn es ihm ganz besonders wichtig ist, weicht der Isländer ins Englische aus – so wie bei seinen emotionalen Worten über den Abschied vom Trainerteam um Dimitrios Grammozis und von einigen Mitspielern.

Grammozis, der zuvor als Co- und Nachwuchstrainer beim VfL Bochum gearbeitet hatte, trat im Februar 2019 die Nachfolge des beurlaubten Dirk Schuster an. Eine Einigung auf eine Vertragsverlängerung über diese Saison hinaus scheiterte jedoch. Der Verein bot dem 41-jährigen Ex-Bundesliga-Profi nur einen Kontrakt über ein Jahr an, der Trainer strebte aber eine längerfristige Zusammenarbeit an.

Grammozis sei als junger Trainer mit wenig Erfahrung als Chefcoach nach Darmstadt gekommen, sagte Pálsson. Aber die Art, wie er sich entwickelt habe, sei sehr positiv. „Er bringt viel Herz mit, er ist emotional, und er hatte immer einen Plan, wie er spielen wollte“, sagte der 29-Jährige, der in seiner Profi-Karriere bereits für neun verschiedene Teams gespielt und dabei schon viele Trainer und Mitspieler erlebt hat.

„Als Mannschaft enorm gewachsen“

Die erste Phase nach Grammozis‘ Amtsantritt vergangene Saison sei sehr gut gelaufen. Dann habe es eine Durststrecke gegeben, die aber völlig normal sei und überall vorkomme. „Als Mannschaft sind wir wirklich enorm gewachsen mit diesem Trainerteam. Wir haben immer mehr verstanden, wie der Trainer arbeiten wollte und was er von uns wollte. Wir wussten alle, was wir zu tun haben und wie wir spielen sollen.“

Die Kommunikation zwischen Spielern und Trainerteam sei fantastisch gewesen – aber auch innerhalb der Mannschaft habe es gestimmt: „Ich habe noch für kein Team gespielt, das so eng zusammengehalten hat“, sagte der Isländer. Deswegen bedauere er auch, dass Spieler wie Yannick Stark, Marcel Heller und Sebastian Hertner den Verein verlassen. „Denn sie tragen dazu so viel bei – in der Kabine, im Training und auf dem Platz.“

„Es tut ein bisschen weh“

Insgesamt sei es eine merkwürdige Saison gewesen mit der Corona-Pause und dem früh angekündigten Abschied des Trainerteams. Mit der gesicherten Platzierung unter den ersten sechs Mannschaften habe man die Spielzeit aber zu einem guten Ende gebracht. „Es tut ein bisschen weh, und es tut mir ein bisschen leid, weil wir das als Mannschaft und mit dem Trainerteam so gut gemacht haben und es jetzt vorbei ist“, sagte Pálsson. „Aber so ist Fußball. Jetzt kommt ein neuer Trainer. Und dann schauen wir, welche Ideen der mitbringt.“

Von Stephan Köhnlein

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