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Symbolbild: Frank Magdelyns auf Pixabay

Kreis prüft in Eigenregie Machbarkeit von Radschnellverbindungen

Kreis Groß-Gerau –  Beflügelt durch die 2019 veröffentlichte Potenzialstudie Radschnellverbindungen des Landes Hessen nehmen die bestehenden Planungsideen zu schnellen Radverbindungen des Kreises Groß-Gerau weiter Fahrt auf. In der Studie wird für die drei Korridore Mainz – Rüsselsheim – Frankfurt, Darmstadt – Rüsselsheim und Groß-Gerau – Flughafen – Frankfurt ein hohes Pendlerpotenzial von bis zu 2.750 Radfahrenden errechnet. Damit werden die für Radschnellverbindungen benötigten 2.000 Radfahrende pro Tag abschnittsweise deutlich überschritten. Als erster hessischer Landkreis prüft der Kreis Groß-Gerau nun in Eigenregie die Machbarkeit der einzelnen Verbindungen.

Der Kreis möchte in der Studie herausfinden, ob die erforderlichen Kriterien von Radschnellverbindungen erreicht werden können und mit welchem finanziellen Aufwand bei der Umsetzung zu rechnen ist. Der Kreis prüft in diesem Zusammenhang zum Beispiel, welche Grundstücke verfügbar sind, wie die Belange von Natur- und Umweltschutz berücksichtigt werden oder wie generell eine mögliche Flächenumverteilung zu Gunsten des Radverkehrs aussehen könnte. Für die Studie wurden bereits im letzten Jahr Fördermittel beim Land Hessen beantragt und Anfang des Jahres bewilligt. Die Förderquote beträgt etwa 50 Prozent.

Längst wird das Fahrrad nicht nur für Fitness und Freizeit eingesetzt. Immer mehr Menschen steigen aufs Rad, oft in Kombination mit dem öffentlichen Personennahverkehr, um damit zur Arbeit zu kommen. Und mit Zunahme der E-Bikes wird natürlich auch der Radius größer, der mit dem Rad noch gut bewältigen ist. Gerade im Rhein-Main-Gebiet ist Radfahren angesagt. „Da muss die Infrastruktur Schritt halten“, sagt Landrat Thomas Will. „Ziel ist es, schnelle, direkte und sichere Radverbindungen zu schaffen, um damit noch mehr Menschen auch im Alltagsverkehr zum Umsteigen auf das Fahrrad zu bewegen. Das schützt die Umwelt und kann langfristig das Straßennetz in der Region entlasten.“ Vor allem möchte der Kreis bei diesen Plänen die Menschen vor Ort mitreden lassen.

Für die Umsetzung der Untersuchung wurden Mitte Juni zwei Büros aus der Region beauftragt, die gemeinsam mit den Anrainerkommunen, den Bürger*innen und weiteren Beteiligten eine optimale Streckenführung ermitteln sollen. Dabei setzen Kreis und Planungsbüros auch auf die Ortskenntnis der Bürger. In Kürze soll eine Internetseite freigeschaltet werden, auf der Bürger*innen Streckenvorschläge und Problemstellen auf den betrachteten Achsen eintragen können. Im weiteren Verlauf sichten die Planungsbüros alle Beiträge und ermitteln mit deren Hilfe verschiedene Varianten. Diese werden dann standardisiert bewertet und eine Vorzugsvariante ermittelt. Die Ergebnisse der Studie sollen im Sommer 2021 vorliegen.

ggr

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