„Mittlerweile gibt es Kontinuität“

Foto: Arthur Schönbein

Der neue Lilien-Geschäftsführer Martin Kowalewski über gestern und heute

Martin Kowalewski war in den 90er Jahren beim SV Darmstadt 98 am Ball. Noch als Spieler übernahm er gegen Ende seiner Karriere zusätzlich die Aufgabe des Marketing Managers bei den Lilien – eine harte, aber wichtige Schule, wie er heute sagt.

Später arbeitete Kowalewski für den Sportrechtevermarkter Sportfive (heute Lagardère Sports), für Bayer Leverkusen und für die in Liechtenstein ansässige Sportagentur Sporteo. Zuletzt war er ein Jahr Geschäftsführer bei der Deutschen Volleyball Sport GmbH.

Seit 1. März ist er wieder bei den Lilien, arbeitet als zweiter Geschäftsführer neben Michael Weilguny. Er ist für die Resorts Marketing und Vertrieb verantwortlich. Dem Online-Magazin Lilienblog gab er ein erstes Interview, aus dem hier einige Passagen abgedruckt sind.

Herr Kowalewski, wieso sind Sie wieder zum SV Darmstadt 98 gekommen?

Martin Kowalewski: Für mich ist das ein Nach-Hause-Kommen, das fühlt sich gut an. Ich bin in der C-Jugend vom SV Traisa zu den Lilien gekommen und hier groß geworden. Ich habe den Sprung zu den Profis geschafft und letztlich war Darmstadt 98 das Sprungbrett in meine spätere berufliche Karriere. Viele Gesichter kenne ich noch von früher. Mit Tom Eilers habe ich zusammengespielt. Und mittlerweile gibt es auch Kontinuität in der Führung und wirtschaftliches solides Handeln. Das sind für Sponsoren wichtige Attribute. Darauf lässt sich aufbauen. Ich sehe, dass es hier noch viel Potenzial gibt. Nun müssen wir uns als Club, ambitionierte Ziele setzen – ohne uns zu überheben.

Im Vergleich zu früher: Was hat sich bei den Lilien am stärksten verändert?

Martin Kowalewski: Ich würde sagen, die emotionale Bindung der Menschen an den Verein ist viel höher als zu meiner Zeit. Da gab es immer einen Kern von zwei-, dreitausend Zuschauern, die immer im Stadion waren. Seriosität und Kontinuität haben sich stark zum Positiven verändert. Und das müssen wir beibehalten.

Morgens Banden aufbauen, nachmittags als Innenverteidiger auf dem Platz

Zum Ende Ihrer Karriere waren Sie nicht nur Spieler, sondern auch Marketing-Leiter bei den Lilien. Wie war das?

Martin Kowalewski: Das war eine Zwei-Mann-Geschäftsstelle – und es ging vor allem um die Akquise von neuen Sponsoren. Ich habe am Spieltag mit den Fans die Banden aufgebaut, mich umgezogen und stand dann als Innenverteidiger auf dem Platz. Ich habe mit meinem Vater den VIP-Bereich eingerissen und umgebaut. Das war eine harte Schule, aber sehr wichtig für später, weil man sehr geerdet war.

Sie haben die Kontinuität betont. Ist Ihr Engagement in Darmstadt denn befristet?

Martin Kowalewski: Ich bin unbefristet hier. Für mich hat sich ein Kreis geschlossen nach vielen Jahren in Deutschland und im Ausland. Ich bin dankbar, dass ich wieder hier sein darf. Idealerweise lange. Aber das hängt auch an mir und meiner Arbeit. Ich hoffe, dass ich hier viele Menschen mitreißen kann.

Von Stephan Köhnlein

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