Manu und Pfeiffer als tragische Figuren

Braydon Manu im Spiel gegen den SV Sandhausen mit Licht und Schatten. Foto: Arthur Schönbein

Trainer Anfangs Jugendstil mit Problemen beim Auftakt

Der eine vergab die Großchance zum 2:0 und verursachte dann den Elfmeter, der das Spiel gegen den SV Darmstadt 98 drehte. Der andere war bei an beiden anderen Toren des SV Sandhausen maßgeblich beteiligt: Braydon Manu und Patric Pfeiffer waren die tragischen Figuren bei 2:3 der Lilien zum Saisonauftakt beim SV Sandhausen.

„Das tut schon weh“, sagte Manu nach Schlusspfiff. „Wir hätten das Spiel schon in der ersten Halbzeit entscheiden müssen.“ In der 25. Minute hatte Pfeiffer den Ball über gut 70 Meter in den Lauf von Manu geschlagen, der den Ball in vollem Tempo aber nicht optimal unter Kontrolle brachte und über das Tor schoss. „Wenn ich den Ball besser mit dem ersten Kontakt mitnehme, kann ich mit dem zweiten schon abschließen“, gab sich der 23-Jährige selbstkritisch. “

Rund zehn Minuten später dann die Szene, die das Spiel drehte: Im Darmstädter Strafraum sprang Manu der Ball an die Hand, die Partie lief weiter, ehe sich der Videoschiedsrichter einschaltete. „Ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich den Ball gegen die Hand bekommen habe. Wir waren im Angriff. Ich dachte erst, da wäre etwas bei denen im Strafraum. Dann hat mich der Schiedsrichter aufgeklärt“, sagte Manu. „Passiert, blöd gelaufen. Aber die Welt geht nicht unter.“

Unordnung in der Hintermannschaft

Ausgesprochen blöd lief es auch für Pfeiffer. Beim Ausgleich durch Dreifach-Torschützen Daniel Keita-Ruel stimmte die Zuordnung in der Innenverteidigung zwischen ihm und Lukas Mai nicht. Und beim 3:1 bekam er den zugegebenermaßen nicht besonders gelungenen Pass von Torhüter Marcel Schuhen nicht richtig unter Kontrolle, sodass Keita-Ruel dazwischenspritzen konnte.

Es war eine mutige Entscheidung von Trainer Markus Anfang gewesen, sich in der Innenverteidigung für den 20 Jahre alten Mai und den 21 Jahre alten Pfeiffer zu entscheiden und den zweitliga-erfahrenen Nicolai Rapp auf die Sechser-Position für den gesperrten Victor Pálsson zu ziehen. Erst in der Schlussoffensive zog er Rapp in die Innenverteidigung zurück und beorderte den langen Pfeiffer als kopfballstarken Spieler nach vorne.

„Sie werden daraus lernen“

Später nahm Anfang seine Spieler in Schutz: „Wir haben gesagt, wir wollen den Weg mit jungen Spielern gehen. Es wäre falsch, jetzt daran zu zweifeln“, betonte er. „Wir müssen die Jungs aufbauen. Sie werden daraus lernen und ihren Weg gehen. Wenn Du Erfahrung sammeln sollst, muss Du spielen. Und dann werden Dir auch mal Fehler passieren.“

Schon im kommenden Spiel gegen den SSV Jahn Regensburg wird die Abwehr voraussichtlich ohnehin anders aussehen. Pálsson hat seine Sperre abgesessen, dafür könnte Rapp in der Innenverteidigung beginnen. Und wenn auch noch Immanuel Höhn wieder fit sein sollte, könnte der Jugendstil zumindest in der Innenverteidigung erstmal Pause haben.

Von Stephan Köhnlein

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