Lilien-Coach Grammozis über die Ziele und auslaufende Verträge

„Wir wollen sowieso jedes Spiel gewinnen“

Trainer Dimitrios Grammozis vom SV Darmstadt 98 will mit Blick auf die zweite Saisonhälfte die individuellen Fehler in seiner Mannschaft abstellen und die Chancenverwertung verbessern. Eine konkrete Punktvorgabe macht der Coach aber nicht. Und auch wie es nach der Saison weitergeht – sowohl mit verdienten Spielern wie mit ihm selbst – ist für Grammozis völlig offen, wie er in einem Interview des Online-Magazins Lilienblog verriet, das der Gerauer Rundblick in Auszügen abdruckt.

Herr Grammozis, das Fazit des ersten Saisonteils bis zur Winterpause wurde immer wieder mit „ganz okay, aber zu wenig Punkte“ umschrieben. Stimmen Sie zu?

Grammozis: Wir hatten schon Spiele dabei, die auch zu unseren Gunsten hätten ausgehen können. Das wollen wir natürlich verbessern. Aber zu sagen: Jetzt haben wir 21 Punkte, in der Rückrunde wollen wir 30 holen – das wäre kein gutes Signal. Wir wollen ja sowieso jedes Spiel gewinnen und in der Rückrunde so viele Punkte wie möglich holen.

Woran liegt es denn, dass Sie zu wenig Punkte haben?

Grammozis: Wir haben defensiv zu viele individuelle Fehler gemacht. Und vorne waren wir nicht kaltschnäuzig genug, unsere Chancen reinzumachen. Das ist ein großes Thema, das uns auch in der Wintervorbereitung beschäftigen wird.

Wo sehen Sie die Stärken Ihrer Mannschaft?

Grammozis: Ich finde, dass die Einstellung der Jungs sehr gut ist. Nicht nur in den Spielen, sondern auch im Training. Sie sind offen für neue Trainingsinhalte, ziehen mit und spüren, dass das, was wir ihnen mitgeben, sie weiterbringt. Und viele der Jungs haben sich in den vergangenen Monaten verbessert.

Zum Saisonende laufen einige Verträge aus. Wie wird der Verein da vorgehen?

Grammozis: Bisher gab es da noch keinen Zeitplan. In nächster Zeit wird der Verein überlegen, wie er sich das vorstellt. Und dann schauen wir weiter.

Unter anderem laufen die Verträge von beliebten und verdienten Spielern wie Yannick Stark, Tobias Kempe und Marcel Heller aus, die alle schon um die 30 Jahre oder älter sind. Sie gelten als Trainer, der eher auf jüngere Spieler setzt. Gibt es da eine Tendenz?

Grammozis: Nein. Es zählt immer auch die Qualität. Wenn die Jungs, die erfahrener sind, der Mannschaft noch viel geben können, bin ich der Letzte, der diese Spieler nicht haben möchte.

Wie hart können Sie sein?

Grammozis: Puh, das weiß ich nicht. Ich gucke einfach, was das Beste für die Mannschaft ist. Das ist meine Aufgabe und danach muss ich mein Handeln ausrichten.

Ihr Vertrag läuft auch aus. Gibt es da Gespräche oder einen Fahrplan?

Grammozis: Nein, einen Fahrplan gibt es bis jetzt nicht. Ich lasse das auf mich zukommen. Da werden wir uns schon noch in Ruhe darüber unterhalten, da ist ja kein Druck auf dem Kessel. Ich genieße es hier. Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß. Alles andere wird sich ergeben.

Von Stephan Köhnlein 

Foto: Arthur Schönbein

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