Kniefall gegen Rassismus

Stiller Protest gegen Rassismus: Nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd in den USA demonstrierten Nilüfer Kuş, Dr. Eckardt Stein, Petra Scheible und Gerald Kummer (von links) von der AG Pakt für Menschenwürde und Zusammenhalt ihre Solidarität mit den Opfern von Rassismus.                    Foto: Kreisverwaltung

AG Pakt für Menschenwürde und Zusammenhalt setzt Zeichen

Kreis Groß-Gerau – „I can‘t breathe“ – „Ich kann nicht atmen“ waren die letzten verzweifelten Hilferufe von George Floyd, der in den USA auf offener Straße brutal von einem Polizisten umgebracht wurde. „I can’t breathe“ wurde zum Ruf der Proteste in den USA und auch in Deutschland nach diesem brutalen Mord am 25. Mai 2020. In den sozialen Medien entwickelte sich seitdem unter dem Hashtag #blacklivesmatter eine Bürger*innen-Bewegung gegen Rassismus und insbesondere gegen die (Polizei-)Gewalt an Schwarzen. Auf Instagram haben mittlerweile unter dem Hashtag #blackouttuesday viele Menschen ein schwarzes Bild gepostet. Auf der ganzen Welt solidarisieren sich Menschen mit schwarzen Menschen und deren Leben.

Auch die AG Pakt für Menschenwürde und Zusammenhalt wollte ein Zeichen setzen. Die Arbeitsgruppe wurde im vergangenen Jahr vom Sportkreis Groß-Gerau ins Leben gerufen. Sie positionierte sich jetzt mit einem Foto gegen Rassismus und rassistischen Terror auf der Welt. Mitglieder der AG sind Gerald Kummer, Dr. Eckardt Stein, Petra Scheible, Jördis Barran, Detlef Volk, Corinna Geiß und Patrizia Frank vom Sportkreis sowie Nilüfer Kuş vom Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Rassismus Kreis Groß-Gerau, Jochen Melchior, Fachdienstleiter Kultur Sport und Ehrenamt der Kreisverwaltung, Angelika Ribler von der Sportjugend Hessen und Anne Wilmers vom Beratungsnetzwerk Hessen.

„Es geht nicht um Schwarz gegen Weiß oder Weiß gegen Schwarz. Uns geht es um die Botschaft ,Wir alle gegen Rassismus‘“, betonen Sportkreisvorsitzender Gerald Kummer und Nilüfer Kuş vom Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Rassismus für die AG. „Rassismus tötet, und das erleben wir immer wieder aufs Neue.“ Es sind keine Einzelfälle. Rassistische Polizeigewalt gegenüber Schwarzen und People of Color betrifft auch Menschen in Deutschland. Rechtsextremistisch und rassistisch motivierte Morde sind die Spitze des Eisbergs von rechtsextremistischen Ideologien, Gedankengut und Straftaten, deren Zahl in Hessen, laut der letzten polizeilichen Kriminalstatistik, so hoch wie nie ist. Als Beispiele führt die AG die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke vor genau einem Jahr an, die Attentate in Hanau und Halle sowie die mehr als 300 Todesopfer rechter und rassistischer Gewalt in Deutschland. „Wir wollen in einer rassismusfreien Gesellschaft atmen und leben.“

Mitglieder der AG haben daher mit der Geste des Kniefalls vor dem Groß-Gerauer Landratsamt ein Zeichen für ein friedliches Zusammenleben gesetzt. Der Kniefall ist im Amerika unter Donald Trump zum Politikum geworden, seit sich der Football-Star Colin Kaepernick 2016 dazu entschlossen hatte, aus Protest gegen die Polizeigewalt in den USA während der Nationalhymne auf die Knie zu gehen. Kaepernick verweigerte dem Land, das den Tod unzähliger Unschuldiger akzeptiert, seinen Respekt.

ggr

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