Karl-Heinz Körbel: Ein Rekord für die Ewigkeit?

Eintracht-Legende Charly Körbel. Foto: Jan Huebner

Vor 30 Jahren lief Vereinslegende zum 602. Mal für die Eintracht auf

Seine Karriere begann 1972 gleich mit einem Einsatz gegen Rekordtorjäger Gerd Müller und endete mit einer Gelb-Sperre. Dazwischen lagen 602 Bundesliga-Einsätze für Eintracht Frankfurt. Karl-Heinz Körbel hat damit einen Rekord aufstellte, der auch nach genau 30 Jahren besteht und auf absehbare Zeit auch nicht eingestellt werden wird.

Für seinen Rekord hat Körbel in 18 vollen Spielzeiten im Schnitt über 32 Partien bestritten, dazu in seiner Premierensaison 18 Partien ab Oktober 1972. Nie verpasste der Vorstopper mehr als fünf Spiele in Folge. Ein Abstieg blieb ihm erspart, seine mit Abstand schwerste Verletzung war ein Schien- und Wadenbeinbruch, den er sich 1984 zu Saisonende zuzog und den er weitgehend in der Sommerpause auskurieren konnte.

Verfolger nicht in Sichtweite

Zur Einordnung von Körbels Leistung: Der 35-jährige Manuel Neuer mit 438 Partien ist unter den aktuell aktiven Spielern der ärgste Verfolger, müsste aber noch fünf Spielzeiten komplett absolvieren, um an Körbel heranzukommen.

Relativ zum Alter hat Thomas Müller (383 Einsätze/31 Jahre) die besten Aussichten. Der Münchner Nationalspieler müsste aber noch mindestens sechseinhalb Saisons spielen, um die Marke von Körbel zu erreichen, wie die Eintracht auf Ihrer Homepage vorrechnet.

„Das war mindestens eine Gelbe Karte“

Eigentlich hätten es für Körbel sogar 603 Spiele werden sollen. Doch am vorletzten Spieltag der Saison 1990/91 am 8. Juni 1991 handelt sich der damals 36-Jährige eine Gelbsperre ein und musste im letzten Saisonspiel zusehen. Körbel selbst war damals erbost über die Verwarnung, räumte aber Jahre später ein: „Ja, das war mindestens eine Gelbe Karte.“

Weiterhin bemerkenswert ist, dass Körbel alle seine Profispiele für Eintracht Frankfurt bestritt – was ihm den Beinamen „der treue Charly“ bescherte. „Ich bin froh, allen Angeboten aus der damaligen Zeit widerstanden zu haben“, wird er auf der Eintracht-Homepage zitiert.

Für Körbel war und ist (Vereins-)Treue ein wesentlicher Wert. Er gründete die Fußballschule, brachte die Traditionsmannschaft auf ein neues Niveau, beriet den Vorstand und ist heute auch als Markenbotschafter und lebendes Vereinsarchiv nicht mehr wegzudenken. „Die Eintracht war und ist meine zweite Familie“, sagt Körbel.

Von Stephan Köhnlein

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein