Hasebe hängt noch ein Jahr dran

Mittelfeldspieler Makoto Hasebe. Foto: Jan Huebner

Der 37-jährige Japaner verlängert Vertrag bei der Eintracht

Im vergangenen Sommer war der Abschied eigentlich besiegelt. „Ich war mir schon zu 99 Prozent sicher, dass ich nach dieser Saison aufhören werde“, sagt Makoto Hasebe. Doch vor ein paar Wochen habe er dann mit Sportvorstand Fredi Bobic zusammengesessen und ihm erzählt, dass er sich auch mit 37 Jahren noch sehr gut fühle. „Er hat mich dann gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, länger zu spielen, und ich war sofort begeistert.“

Auch Trainer Adi Hütter stimmte zu, so dass man sich um eine Verlängerung auf ein weiteres Jahr verständigte. „Am liebsten hätte ich gleich für drei weitere Jahre unterschrieben, aber das reicht erstmal“, sagt der Japaner lachend.

Japanisches Essen und abends ein Bad

Bobic lobt Hasebe als Bilderbuch-Profi. „Er arbeitet mit einem großartigen Fleiß an seinem Körper und ordnet alles dem Profifußball unter. Dass er in seinem Alter noch immer ein Leistungsträger ist, der nicht aus der Mannschaft wegzudenken ist, ist vor allem seiner hochprofessionellen Einstellung geschuldet.“

Hasebes Rezept für seine Leistungsfähigkeit in fortgeschrittenem Fußballer-Alter: „Regelmäßiges Training, japanisches Essen, abends ein entspannendes Bad nehmen – das hält gesund und fit.“ Seine Mitspieler nennen ihn liebevoll „Opa“, „Legende“ oder „alter Mann“. Das sei für ihn okay. „Es macht großen Spaß, mit der Mannschaft zusammenzuarbeiten“.

Hasebes Ziel: Kommende Saison noch einmal Champions League spielen zu können. „Mittlerweile sind über zehn Jahre vergangen, seit ich mit dem VfL Wolfsburg das letzte Mal in der Champions League gespielt habe. Da wäre eine Teilnahme mit der Eintracht wirklich toll“, sagt er.

Wechsel ins Mittelfeld

Der mit Timothy Chandler dienstälteste Frankfurter Profi erweist sich auch in seiner siebten Saison als absoluter Leistungsträger. Mit 229 Spielen seit seinem Wechsel an den Main 2014 ist Hasebe der am häufigsten eingesetzte Akteur aus dem aktuellen Kader. In dieser Saison kommt er auf 21 Einsätze. Zuletzt wechselte er von der Abwehr ins Mittelfeld. „Ich bin selbst etwas überrascht, wie leicht mir die Umstellung fällt und kann gut mit dem veränderten Gegnerdruck umgehen“, sagt er. „Ich denke, dass meine Erfahrung mir sehr dabei hilft, da ich ein sehr gutes Auge für den Spielverlauf habe und Spiele dadurch gut lesen kann.“

Asiens internationaler Fußballer des Jahres 2018 ist mittlerweile der Asiat mit den meisten Bundesligaspielen aller Zeiten. Der ehemalige, 114-fache japanische Nationalspieler ist derzeit ligaweit zweitältester eingesetzter Spieler.

Auch nach der kommenden Saison muss noch nicht Schluss sein

Ob er nach der kommenden Saison noch weitermache, könne er im Moment nicht sagen. „Im vergangenen Sommer war ich ja schon überzeugt davon, dieses Jahr aufzuhören. Jetzt sieht die Situation wieder anders aus. Das zeigt einfach, wie schnell es im Fußball gehen kann.“ Allerdings habe er das Gefühl, dass die kommende Saison die letzte meiner aktiven Fußballkarriere wird. Für die Zeit danach peilt er einen Trainerschein an. „Ob ich dann Trainer, Manager oder etwas ganz anderes werde, habe ich noch nicht entschieden“, sagt er. „Der deutsche Trainerschein ist aber sehr interessant. Deutschland bietet einfach top Möglichkeiten für die Zukunft.“

Von Stephan Köhnlein

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