Gemeinsam für ein gutes Klima

Aktionstag des Kreises im Rahmen der Fairen Woche

Groß-Gerau – Mit einem Aktionstag im Foyer des Landratsamts unter dem Motto „Bio – Regio – Faire Ernährung: Gemeinsam für ein gutes Klima“ ist die 17. Faire Woche zu Ende gegangen. Der Kreis Groß-Gerau hatte sich mit Vorträgen, Präsentationen, Informationen und einer Ausstellung an der bundesweiten Kampagne beteiligt. „Wer faire Preise zahlt, verschafft den Produzentinnen und Produzenten höhere Löhne und fördert die nachhaltige und ökologische Herstellung von Produkten“, betonte Landrat Thomas Will. Der Kreis Groß-Gerau ist seit 2015 Fairtrade-Kreis.

Der globale Norden, so Will, erwirtschafte seinen wachsenden Wohlstand auf Kosten des globalen Südens. Ausbeutung, Kinderarbeit, Diskriminierung, krank machende Arbeitsbedingungen oder Umweltverschmutzung seien hier in der Produktion häufig an der Tagesordnung. „Durch Unterstützung des Fairen Handels können wir als Privatpersonen aber auch als öffentliche Verwaltung einen Beitrag dazu leisten, diese Missstände zu verringern.“

Allein durch den Fairen Handel könne die Welt aber nicht im Gleichgewicht gehalten werden. Der Kreis habe sich deshalb auch den Nachhaltigkeitszielen der Agenda
2030 verpflichtet, die vor drei Jahren von der UN-Vollversammlung beschlossen wurden. Vor zwei Wochen wurde dazu eine Resolution des Deutschen Städtetags unterschrieben. Anfang September hat die Kreisverwaltung in der Kantine des Landratsamts eine Nachhaltigkeitswoche organisiert – und auf den Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimaschutz hingewiesen. Zudem wurde eine Veranstaltung zum Thema Quinoa auf den Weg gebracht. „Es geht darum, klar aufzuzeigen, dass unsere Ernährung sehr viel mit Klimaschutz zu tun hat und dass der Faire Handel auch hier eine wichtige Rolle spielt“, so Will.

Dazu hatte der Kreis am Aktionstag mit Dr. Maren Heincke vom Zentrum für gesellschaftliche Verantwortung der evangelischen Kirche Hessen Nassau eine profilierte Expertin eingeladen. Die Referentin wies darauf hin, dass rund ein Fünftel der Treibhausgas-Emissionen durch den Ernährungssektor verursacht werden. Dabei lohne ein Blick auf die Zusammenhänge. Hoher Fleischkonsum, weite Transportwege, Chemie-Einsatz in der Landwirtschaft und Abholzung der Regenwälder seinen nur einige der Aspekte, die hier ins Gewicht fielen. Sie ist überzeugt, dass auf lange Sicht kein Weg daran vorbei führe, unsere Nahrungsmittel klimafreundlicher, gesünder, gerechter und wohnortnäher zu produzieren.

Am Aktionstag im Foyer stellten sich verschiedene Vereine, Initiativen und Betriebe vor – darunter auch der Verein Bio SoLaWi Auf dem Acker (Solidarische Landwirtschaft). Mit dabei waren der Weltladen Dornheim (Verein Partnerschaft Dritte Welt Dornheim), der gemeinnützige Verein „Essen für Alle“, „foodsharing Groß-Gerau“, der Röderhof-Laden (Bio-Betrieb Trebur), das Hilfsprojekt 500-Bäume für Malaika/Kenia des evangelischen Dekanats Groß-Gerau Rüsselsheim und Verein Partnerschaft Dritte Welt, die Afrikahilfe Tamugh/Kenia aus Rüsselsheim sowie die Initiative „Rhein.Main.Fair – die Faire Metropolregion.“

„Die Verknüpfung der Themen Klimaschutz und Ernährung macht Zusammenhänge bewusst, die vielfach noch nicht in den Köpfen der Menschen sind“, betonte Stefan Leimbach, Fairtrade-Beauftragter des Kreises Groß-Gerau. „Es ist an uns allen, auch persönlich das Ernährungsverhalten zu überdenken und zu verändern“, so Leimbach. „Biologische, regionale und fair gehandelte Produkte sind in jedem Fall die bessere Alternative.“

ggr

Foto: Kreisverwaltung

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein