Gastro-Öffnung im Kreis Groß-Gerau

Servieren in Corona-Zeiten: Ohne Hygiene- und Abstandsregeln geht nichts in der Gastronomie. Daher sollten Gäste beim Restaurantbesuch Geduld mitbringen, meint die Gewerkschaft NGG. Foto: NGG

Ausgehen unter Corona-Bedingungen – Gäste sollen Geduld mitbringen

Landkreis Groß-Gerau – Nach dem Shutdown wieder ins Stammlokal: Restaurants und Kneipen im Landkreis Groß-Gerau sind wieder am Start – doch in Zeiten der Pandemie ist die Geduld der Gäste gefragt. Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in einer Meldung hin: Wirte und Kellner freuen sich nach extrem harten Wochen auf Kundschaft.

„Jetzt zählt jedes getrunkene Bier“, sagt NGG-Geschäftsführer Guido Noll. Mit Blick auf Abstands- und Hygieneregeln werde der Restaurantbesuch jedoch ein anderer sein. Gäste sollten mehr Zeit mitbringen als sonst – und auch Verständnis für die Situation des Personals.

„Einerseits soll die Gastronomie endlich wieder Genuss und Geselligkeit möglich machen. Andererseits darf die Branche unter keinen Umständen zum Infektionsherd werden“, so Gewerkschafter Noll. Das gelte auch für die Hotellerie, die ihren Betrieb in den nächsten Wochen langsam wieder hochfahre. Im Kreis Groß-Gerau beschäftigt das Hotel- und Gaststättengewerbe laut Arbeitsagentur rund 4.200 Menschen. Viele von ihnen seien auf den ersten vollen Lohn nach langer Zeit in Kurzarbeit angewiesen, so die NGG-Region Darmstadt und Mainz. „Deshalb gilt jetzt erst recht: Jedes Trinkgeld tut gut.“

Es komme nun aber vor allem darauf an, den Gesundheitsschutz penibel einzuhalten. Hier sollten Gastronomen genug Personal einplanen. „Wenn eine Gaststätte halb so lang offen hat, heißt das nicht, dass man nur die Hälfte der Service- und Küchenkräfte braucht. Im Gegenteil: Hygiene kostet Zeit.

Zugleich profitieren von der Wiedereröffnung des Gastgewerbes auch andere Branchen, betont die NGG. „Über viele Wochen mussten gerade Brauereien die Belieferung der Kneipen und Gaststätten stoppen. Auch ihr Exportgeschäft ist eingebrochen. Jetzt gibt es immerhin einen Lichtblick für die Branche“, sagt Noll.

Betroffen ist auch die Ernährungsindustrie: „Zwar haben die Hamsterkäufe gerade zu Beginn der Pandemie bei Nudel- und Konservenherstellern zum Hochbetrieb geführt. Gleichzeitig aber stornierten wichtige Großabnehmer ihre Bestellungen: Vom 10-Liter-Eimer Frittieröl bis hin zum Fassbier – Hotels und Gaststätten fragen jetzt wieder nach“, berichtet Noll.

Entscheidend sei zudem, dass auch der Tourismus wieder eine Perspektive bekomme. Viele Menschen fragten sich jetzt, wie sie ihren Sommerurlaub planen können. „Klar ist: Wenn eine zweite Infektionswelle ausbleibt und das Gastgewerbe durchdachte Lösungen für den Corona-Schutz bietet, dann könnte die Branche bald schon boomen und der Heimaturlaub eine Renaissance erleben.“

NGG/ggr

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