Frauenpower auf dem Riedstädter Bauhof

Gleich drei Frauen arbeiten zurzeit im Bauhof: Daniela Köstler, Maria Botezatu und Inga Bender (von links). Foto: Stadt Riedstadt

In der einstigen Männerdomäne gibt es auch weibliche Arbeitskräfte

Riedstadt Inga Bender liebt es, bei jeder Witterung draußen zu sein, sich viel zu bewegen und naturnah zu arbeiten. Kein Wunder also, dass die gelernte Landschaftsgärtnerin ihren Job als Traumjob empfindet. Seit 1999 arbeitet sie beim städtischen Bauhof und sagt mit Überzeugung: „Es macht immer noch Spaß.“

Noch mehr Spaß hat die Vorarbeiterin in der Grünpflege, seitdem sie nicht mehr die einzige Frau ist: Im März 2017 stieß Daniela Köstler als kaufmännische Leiterin zum Bauhof-Team, im April diesen Jahres dann Maria Botezatu als Mitarbeiterin in der Grünpflege. Seitdem arbeitet sie mit Bender zusammen. Die sagt anerkennend: „Ich war über 20 Jahre alleine, bis Maria kam und ich freue mich über so tatkräftige weibliche Unterstützung.“

Die kann sie gut gebrauchen, denn in der mit über 73 Quadratkilometern größten Flächenkommune des Kreises Groß-Gerau mit ihren fünf Stadtteilen haben die Bauhofmitarbeitenden viel zu tun. Alleine zu den Grünflächen zählen neben dem sogenannten Straßenbegleitgrün auch Freiflächen auf Sportplätzen, Freibädern, Spielplätzen, Friedhöfen und Kitas. 94 Hektar müssen insgesamt gepflegt werden.

„Jetzt im Herbst laufe ich mit dem Laubbläser an die 15 Kilometer am Tag“, sagt Bender lachend. Auch Baumpflegearbeiten gehören verstärkt zu den Tätigkeiten in dieser Jahreszeit. Bender hat sowohl den Motorsägen-Lehrgang „Arbeitssicherheit Baum I“ (ASB), als auch den ASB II absolviert, der Baumarbeiten aus einer Hubarbeitsbühne berechtigt.

Doch auch Neupflanzungen gehören zu den Aufgabengebieten. Gerade stehen auf dem Hof Stauden bereit, die vom Bauhof im Goddelauer Hessenring angepflanzt und dann von Anwohnern gepflegt werden – circa 150 solcher Patenschaftsflächen gibt es in Riedstadt. Auch circa 100 Bäume werden jährlich neu angepflanzt. „Mit jeder Baumpflanzung tun wir was Gutes“, sagt Bender aus Überzeugung, auch wenn sie ergänzt: „die zu wässern ist eine Herausforderung.“ Denn gerade die Jungbäume brauchen viel Wasser. Durch die trockenen letzten Jahre nehmen die Pflege, Bewässerung und Nachpflanzungen immer mehr zu.

Auf eigenen Wunsch wechselte Daniela Köstler im März 2017 von der Fachgruppe Bauen als kaufmännische Leitung zum Bauhof. Hier ist sie zuständig unter anderem für die Abrechnung der Aufträge, den Materialeinkauf und den Telefondienst. „Danny ist unser Puffer“, sagt Inga Bender. Denn täglich kommen Anrufe von Bürgerinnen und Bürgern, die auf Missstände aufmerksam machen wollen. „Wenn ich ihnen dann die Hintergründe erkläre, beruhigen sie sich und wächst das Verständnis“, erklärt Köstler.

Denn bei einem stetig wachsenden Pflegebedarf können die Mitarbeiter*innen des Bauhofs nicht immer so schnell Maßnahmen umsetzen, wie sie sich das selber wünschen. Weshalb sie gerne weitere Unterstützung von Fachkräften im Garten- und Landschaftsbau hätten – gerne auch von Frauen. Zudem bildet der Bauhof in Zusammenarbeit mit dem Fachbetrieb „Schnecko Gartengestaltung“ aus.

ggr

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