Erich Berko ist wieder gefragt

Erich Berkos (links) Schuss prallte an den Arm eines Karlsruher Spielers, den fälligen Strafstoß verwandelte Tobias Kempe zum 4:3 Siegtreffer. Foto: Arthur Schönbein

Vergangene Saison gehörte der Angreifer am Ende nicht mal mehr zum Kader

In der Startelf des SV Darmstadt 98 hatte Erich Berko fast ein Jahr lang nicht gestanden. Anfang November 2019 durfte er beim 1:3 gegen die SpVgg Greuther Fürth von Beginn an auflaufen. Doch der Trainerwechsel zu Markus Anfang hat ihm Chancen eröffnet.

In Fürth boten die Lilien damals in den ersten 45 Minuten ein haarsträubend schlechtes Spiel. Für Berko war der Einsatz bereits zur Pause beendet. Unter Trainer Dimitrios Grammozis bekam er danach keine Chance mehr von Beginn an, gehörte phasenweise gar nicht mehr zum Kader.

Nun ist er wieder Teil der Mannschaft. Beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück kam er zu seinem zweiten Startelf-Einsatz beim SV Darmstadt 98 in knapp eineinhalb Jahren. Im folgenden Spiel gegen den Karlsruher SC holte er als Einwechselspieler kurz vor Schluss den Handelfmeter heraus, der den Lilien letztlich den 4:3-Sieg bescherte.

Nach seinem Startelf-Comeback gab sich Berko jedoch selbstkritisch. „Ich habe mich gefreut, dass ich mal wieder spielen durfte“, sagte der 26 Jahre alte Angreifer. „Das Spiel war sehr intensiv und anspruchsvoll, weil die Osnabrücker schon mit vielen Positionswechseln gearbeitet haben. Da brauchten wir viel Kommunikation, um das zu verteidigen.“

Gier und Trash-Talk

Seine Leistung empfand er als „ganz ordentlich“. Mit etwas mehr Spielpraxis werde er dann wohl auch zu noch mehr Offensivaktionen kommen. Am Gegentor gab er sich aber auch eine Mitschuld. „Ich war zum Teil zu gierig und wollte vorne immer draufpressen.“ So habe Osnabrück dann auf seiner Seite zu viel Raum gehabt. „Aber der Angriff war auch gut gespielt. Das sind keine ganz Blinden, die da rumlaufen“, sagte er lachend.

Ziemlich beharkt hat sich Berko mit seinem Gegenspieler Ken Reichel. „Aber das war alles im normalen Bereich. Man kennt sich, hat schon einige Spiele gegeneinander gemacht. Deswegen ist das alles immer auf einer respektvollen Ebene Aber ein bisschen Zug gehört auch dazu“, sagte er. Den Trash-Talk Reichels, der bei der Fernseh-Übertragung zu hören war, hat Berko nicht abbekommen. „Da hat er andere Opfer im Visier gehabt“, sagt er und fügt an: „Aber das müssen wir an dieser Stelle nicht weiter thematisieren.“

Sein letztes Pflichtspieltor erzielte Berko gegen …

Berko ist einer der Gewinner des Trainerwechsels. „Das war eine neue Chance für mich“, sagt er. In den bisherigen sechs Liga-Spielen kam er jedes Mal zum Einsatz – stets auf dem Flügel, wo er auch selbst seine „1a-Position“ sieht. Zentraler Stürmer könne er zwar auch spielen, aber er sei nun mal kein 1,90-Meter-Hüne, der immer hoch angespielt werden könne, sagt der 1,81 Meter große Angreifer.

Fehlt noch sein erstes Pflichtspieltor für die Lilien. Sein letzter Treffer liegt schon eine Weile zurück, einen Moment lang musste er selbst nachdenken, bis es ihm einfiel: Es war in der Saison 2018/19, als er noch für Dynamo Dresden spielte. Beim 3:0 über den 1. FC Köln traf er damals sogar doppelt. Trainer der Kölner war damals übrigens ein gewisser Markus Anfang.

Von Stephan Köhnlein

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