Entscheidung im Lilien-Tor „noch ein bisschen offen“

Darmstadt-Coach Markus Anfang macht es in der Torhüter-Frage spannend

Beim Pokalsieg über den 1. FC Magdeburg fehlte der letztjährige Stammkeeper Marcel Schuhen dem SV Darmstadt 98 – allerdings nicht aus sportlichen Gründen: Der 27-Jährige wurde an dem Wochenende Vater eines gesunden Sohnes und reiste deswegen nicht mit zum Auswärtsspiel. Als Vertretung stand Carl Klaus im Tor, der zuvor gerade einen Zweitliga-Kurzeinsatz am letzten Spieltag der Vorsaison absolviert hatte. Klaus machte seine Sache gut, war an den Gegentoren schuldlos und bewahrte die Lilien mit zwei tollen Paraden vor einer möglichen Blamage.

Anfang, der selbst Vater ist, zeigte volles Verständnis dafür, dass Schuhen auf den Einsatz im Pokal verzichtete. Grundsätzlich gebe es in solchen Momenten aber wichtigere Dinge als den Fußball: „Es ist schön, wenn Du Papa werden kannst. Und dann soll man ja auch dabei sein“, sagte Anfang, der selbst Vater ist.

Dass Klaus im Tor stand und nicht Florian Stritzel, war nicht unbedingt zu erwarten. Schließlich hatte Stritzel Schuhen in der vergangenen Saison ordentlich vertreten, als dieser wegen eines Armbruchs pausieren musste. Anfang selbst hatte es vor Spiel spannend gemacht. Er habe natürlich eine Idee, wer für Schuhen spielen werde. „Aber das werde ich demjenigen zuerst sagen, bevor Ihr das wisst“, erklärte er grinsend vor den Journalisten auf der Pressekonferenz.

Einschätzung der Torwarttrainer ist gefragt

Etwas überraschend vermied Anfang zudem ein klares Bekenntnis zu Schuhen als Nummer eins. „Wir haben drei Torhüter, und wir haben allen die gleiche Spielzeit gegeben“, sagte er mit Blick auf die Vorbereitung. „Wir haben immer wieder betont, dass wir jeden Spieler brauchen. Das sieht man ja jetzt schon beim ersten Pflichtspiel.“

Die Entscheidung sei im Tor „noch ein bisschen offen“, sagte Anfang. „Aber Schuh ist einer derjenigen, die starke Anwärter auf die Nummer eins sind.“ Da werde viel von den beiden Torwarttrainern Uwe Zimmermann und Dimo Wache entschieden, die im permanenten Austausch seien. Die Tendenz gehe aber grundsätzlich zu einer festen Nummer eins statt zu einer Rotation im Tor.

Trotz der guten Leistung von Vertreter Klaus käme ein Torhüterwechsel überraschend – auch für Schuhen selbst, der sich kürzlich noch sehr zuversichtlich zeigte, dass er die Nummer eins bleibt. Tatsächlich hatte der Keeper in der Vorsaison nach einem holprigen Start mit der Verletzung und einigen folgenschweren Patzern in der vergangenen Rückrunde mit zahlreichen guten Paraden maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Lilien noch auf Platz fünf schoben.

Von Stephan Köhnlein

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